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Digitaler Zugang ohne Hürden: Barrierefreies Webdesign als Erfolgsfaktor der Zukunft

Wie aktuelle Standards und neue Gesetze jede Website verändern – und warum Unternehmen jetzt handeln sollten

Barrierefreiheit – mehr als ein freiwilliges Extra

 

Barrierefreies Webdesign ermöglicht allen Menschen, Inhalte zu nutzen – von Nutzerinnen mit Screenreader bis zu Personen mit langsamen Internetverbindungen. Verbesserte Usability für alle Besuchenden ist ein unmittelbarer Nebeneffekt, genauso wie verlängerte Verweildauer und geringere Absprungraten.

barrierefreies Webdesign

Gesetzliche Pflicht ab 2025

 

• 28. Juni 2025: Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichtet viele private Unternehmen in Deutschland, Websites und Apps barrierefrei zu gestalten
Quelle: srd-rechtsanwaelte

• EU-weit greift gleichzeitig der European Accessibility Act, der identische Anforderungen vorsieht
Quelle: Access by Design

• Öffentliche Stellen müssen bereits heute nach BITV 2.0 entwickeln
Quelle: t3n

Aktuelle Standards im Überblick

 

• WCAG 2.2 (Oktober 2023) ergänzt neun neue Erfolgskriterien, etwa „Focus Not Obscured“ und „Accessible Authentication“
Quelle: W3C Web Accessibility Initiative (WAI)

• EN 301 549 verweist auf WCAG 2.2 und dient als europäische Norm für digitale Barrierefreiheit
Quelle: Bundesministerium des Innern

Vierfacher Nutzen fürs Unternehmen

 

1. Suchmaschinenranking: Google bewertet barrierefreie Seiten als qualitativ hochwertiger; Alt-Texte, semantisches HTML und schnelle Core Web Vitals zahlen direkt ein
2. Größere Zielgruppen: Rund 15 % der Bevölkerung lebt mit Behinderungen; hinzu kommen Seniorinnen und Mobile-First-User
3. Rechtssicherheit: Vermeidung von Abmahn- und Reputationsrisiken nach BFSG/EAA
4. Effizientere Pflege: Klare Strukturen erleichtern Redakteuren die Arbeit und reduzieren Wartungskosten

Praxisbeispiele für Ihr barrierefreies Webdesign

 

• E-Commerce: Tastatur-bedienbare Produktfilter und Live-Region für Warenkorb-Updates
• Behördenportal: „Skip to main content“-Link, kontraststarke Farbschemata und Klartext-Fehlermeldungen
• SaaS-Dashboard: Fokus-Indikatoren nach WCAG 2.2, responsives Layout mit flexiblen Schriftgrößen

Checkliste – das sollte jede neue Website enthalten

 

□ Semantisches HTML5 und ARIA-Landmarks
□ Lückenlose Tastaturnavigation
□ Screenreader-kompatible Formularlabels
□ Responsives Grid, das auch bei 200 % Zoom stabil bleibt

Inhalt
□ Präzise Alt-Texte für Grafiken
□ Untertitel sowie Audiodeskription für Videos
□ Einfache Sprache bei wichtigen Kernbotschaften

Gestaltung
□ Kontrast ≥ 4.5 : 1 für Text
□ Mindest-Touch-Ziel 24 × 24 px
□ Keine Animationen, die nicht gestoppt werden können

Was Sie vermeiden sollten
× Platzhalter-Text „Bild123.jpg“ als Alt-Attribut
× Farbige Links ohne zusätzliche Kennzeichnung
× Elemente, die beim Scrollen Fokus oder Kontext verschieben
× Exklusive Maus-Over-Navigation ohne Tastaturäquivalent


  • Fazit: Ab 2025 ist Barrierefreiheit kein optionales Feature mehr, sondern verbindlicher Standard. Unternehmen, die Accessibility bereits jetzt konsequent in Konzept, Design und Entwicklung integrieren, gewinnen doppelt: Sie erhöhen sofort die Zufriedenheit aller Nutzerinnen und Nutzer, verbessern langfristig ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen – und sparen sich teure Nachrüstungen auf den letzten Drücker.